Dennis Siever Interview

 

Name: Dennis Siever    

Alter: 32             

Wohnort: Essen

Spitzname: Sievery (beim Fußball), sonst einfach nur Siever

Dennis Siever 

Bist du als Blogger oder auf einer Socialmedia-Plattform aktiv?

Neben meiner Nebentätigkeit für Fishing-King (Blogs und YouTube) unterstütze ich meine Freunde von Abgemetert in ihrem Blog. Privat nutze ich vor allem Facebook für meine Berichte rund ums Angeln oder Foren wie das Anglerboard.de .

Welches Galaxy Kajak benutzt du?

Das Galaxy Cruz

Wann hast du mit dem Angeln angefangen und wie bist du dazu gekommen?

In meinem Leben haben mich zwei Personen und Erlebnisse mit dem Angelvirus infiziert: meine ersten Erinnerungen stammen aus meinem 5. Lebensjahr, als ich mit meinem Vater am Rhein- Herne- Kanal auf Aal angelte. Ich fing einen winzigen Aal, der für mich als Kind jedoch riesig war. Dies war mein erster Fisch. Angefangen habe ich durch meinen Vater sogar schon früher, nur kann ich mich da ehrlich gesagt nicht mehr dran erinnern.

Ein paar Jahre später durfte ich erstmals allein am hauseigenen Angelteich meines Großonkels fischen. Mit Pose und Made konnte ich 4 schöne Forellen überlisten, sodass ich mir zu meinen Geburtstagen vor allem Angelsachen wünschte und viel Zeit am Wasser verbrachte. Kein Ententeich war fortan mehr sicher und immer wieder zog es mich zur Ruhr, die nur ein paar Minuten zu Fuß von meinem Elternhaus entfernt lag.

In meiner Jugendzeit geriet das Angeln dann ein wenig in den Hintergrund, dennoch fischte ich regelmäßig auf Aal und Forellen, aber vor allem auf Brassen und Rotaugen. Nachdem an einem Abend eher zufällig ein dicker Hecht an einer Friedfischmontage hängen blieb und ich diesen endlich im Kescher hatte, ergriff mich schließlich das Raubfischfieber und das Angeln stand wieder im Mittelpunkt meiner Freizeit. 

 

Wie lange angelst du schon von einem Kajak?

Ich habe vor einigen Jahren mal in den holländischen Gräben von einem normalen Kajak aus geangelt. Das war allerdings insgesamt etwas schwierig. Ich habe dann das erste Mal vor einem Jahr auf einem echten Angelkajak gesessen und war sofort fasziniert davon. Es ist unbeschreiblich, wie nah man am Geschehen ist und wie flexibel man sich auf dem Wasser fortbewegen kann. Vor allem bietet einem das Kajak ganz neue Möglichkeiten, an unbekannten und schwerzugänglichen Stellen zu fischen.

Was war dein schönstes Angelerlebnis, woran du dich gerne zurückerinnerst?

Wenn man mit offenen Augen und Ohren am Wasser unterwegs ist, gibt es beinahe bei jedem Ausflug etwas Schönes zu erleben. Ich habe beim Angeln eine Vielzahl von Tieren beobachten können, di e den meisten nichtangelnden Menschen verborgen bleiben – Eisvögel, Biber, Uhus, Störche etc. … . In besonderer Erinnerung sind mir aus anglerischer Sicht aber zwei Fänge geblieben: mein größter Barsch mit 52cm, der in tiefster Dunkelheit auf einen Gummifisch biss und ein 36Pfund- Karpfen, der einem winzigen Gummifisch an einer Barschrute nicht widerstehen konnte. 

Wo angelst du am liebsten? 

Am liebsten befische ich die Gewässer direkt vor meiner Haustür – die Ruhr und den Baldeneysee. Aber auch der Rhein und seine Häfen in NRW sowie die Talsperren im Sauerland gehören zu meinen bevorzugten Gewässern. Dank eines Ferienhauses in Bayern nutze ich mehrmals im Jahr die Möglichkeit, an der Donau oder der Wörnitz zu fischen.

Welche Fische hast du schon gefangen und mit welchem Gerät angelst du am liebsten? 

In Deutschland habe ich bisher die gängigen Süßwasserfische beim Spinnfischen,Feedern, Fliegenfischen und Karpfenangeln gefangen. Was mir noch fehlt ist ein großer Wels. Bisher habe ich zwei große Exemplare im Drill gehabt - leider an der falschen Rute.

Als Teamangler der Firma Sänger fische ich vor allem Produkte von IronClaw und Doiyo (beim Spinnfischen) oder Anaconda (beim Karpfenangeln). Da ich erst vor kurzem mit dem Fliegenfischen angefangen habe, habe ich mich hier noch nicht auf eine Marke festgelegt.

Wenn wir heute einen Blick in deine Tackle-Box werfen würden, was würden wir da finden? Genau heute?

Da ich gestern noch barscheln war und wir derzeit Sommer haben, befinden sich vor allem Oberflächenköder wie Stickbaits und Popper in meiner Kiste. Und ein paar Crankbaits. Ich bereite meine Tackle-Boxen mittlerweile vor jedem Angeltrip vor und mache mir darüber Gedanken, worauf ich eigentlich gezielt angeln möchte. Das schließt natürlich die ein oder andere Überraschung nicht aus, aber wer sich über den möglichen Zielfisch keine Gedanken macht, schleppt meiner Meinung nach in der Regel zu viel Zeug mit sich rum oder wechselt die Köder zu häufig.

Auf welchen Fisch angelst du am liebsten und warum?

Zu meinen Lieblingsfischen gehören ganz klar Barsch und Döbel.

Barsche können eigentlich noch jeden verlorengeglaubten Angeltag retten. Beangelt man sie gezielt, kann man an manchen Tagen wahre Sternstunden erleben oder aber an ihrer Beiss-Faulheit verzweifeln. Das Schöne am Barschangeln ist, dass es unheimlich viele Möglichkeiten und Methoden gibt, die zum Erfolg führen.

Bei Döbeln bewundere ich immer wieder die Härte der Bisse der größeren Exemplare beim Spinnfischen. Bei einigen Attacken habe ich schon das ein oder andere Mal an einen großen Hecht geglaubt. Ihr Spitzname „Dickkopf“ passt meiner Meinung nach nicht nur optisch, sondern er passt auch an manchen Tagen zu ihrem zickigen Verhalten.

Die Schleie gefällt mir außerdem ziemlich gut. Leider fange ich sie nur sehr selten.

Welche Tips würdest du jemandem geben, der gerade erst mit Kajakangeln anfängt? Was sollte er beachten?

Zunächst mal sollte man sich meiner Meinung nach professionell beraten lassen und sich mal in verschiedene Modelle setzen. Wer ein Schnäppchen online macht, ohne vorher im jeweiligen Kajak gesessen zu haben, kann böse Überraschungen erleben – vor allem beim Sitz, was Menschen mit Rückenproblemen auf jeden Fall berücksichtigen sollten.

So wie ich es von meinen Freunden gelernt habe ist es sinnvoll, möglichst alles an Zubehör auf einer Seite des Kayaks zu verbauen um problemlos an der anderen Seite einsteigen zu können. Allerdings sollte man hierbei auf die Gewichtsverteilung achten.

Bei der Sicherheit sollte keiner sparen. Kein Fisch der Welt ist es Wert, sein Leben zu riskieren.

Außerdem rate ich jedem dazu, Papiere und technische Dinge wassergeschützt aufzubewahren. Hierfür bieten sich hochwertige Trockensäcke (z.B. der Hydrolock Trockensack von NRS) an. Von billigen Angeboten aus dem Internet rate ich entschlossen ab. Auch ich habe mir vor einiger Zeit einen billigen Sack bei Ebay gekauft. Am Ende waren sowohl meine Angelpapiere und leider auch meine Digitalkamera kaputt - wer billig kauft, kauft zweimal.

 

Wenn du die Wahl hättest, überall auf der Welt angeln zu können, wo würdest du am liebsten hin und warum?

Mich würde derzeit Costa Rica mit seinen beiden Küsten und den spannenden Flüssen im Inland reizen. Ich stelle mir das Land und die Kultur extrem interessant vor. Außerdem gibt es dort eine Fischvielfalt, die es so wohl kein zweites Mal gibt.

Ansonsten würde mich vor allem das Angeln auf große GTs mit der Spinnrute reizen – egal wo.

Hast du jemanden im Angelsport, zu dem du hinauf siehst oder der dich besonders inspiriert?

Was die Frustrationstoleranz angeht, so ist sicherlich mein Vater ein gutes Vorbild. Wenn er einen großen Fisch verliert, sagt er immer „was gut ist, kommt wieder“ und ärgert sich nicht weiter. Ich hingegen denke auch noch Tage später daran, was ich hätte anders machen können und ärger mich.

Was das Angeln auf große Hechte angeht, so ist Arnulf Ehrchen vom Plöner See ein großes Vorbild. Er denkt wie ein Hecht und schafft es irgendwie immer, einen Hecht zum Biss zu verleiten. Von ihm konnte ich mir einiges Wissenswertes über das Schleppen auf Hecht abgucken.

In der Angelszene mag ich Johannes Dietel. Er nimmt sich selbst nicht zu ernst und macht einen entspannten und nicht zu verbissenen Eindruck. Das gefällt mir.

 

Was sind deine Top 5 Angeltips?

  1. Wer billig kauft, kauft zweimal – vor allem bei Kleinteilen und der eigenen Sicherheit.
  2. Das Wichtigste ist das Vertrauen in den eigenen Köder – egal, was die anderen dazu sagen.
  3. Flexibel bleiben – wenn es beispielsweise beim Spinnfischen nicht läuft, kann man auch mal Feedern oder Stippen gehen… . Wenn alle mit Gummifischen angeln, einfach mal zum Wobbler greifen… . Wenn an einem Spot nichts geht, einfach mal woanders hinfahren usw.  .
  4. Mache den Erfolg eines Angeltages nicht allein am Fang fest. Leg das Handy weg und genieße die Natur.
  5. Verhalte dich umsichtig und respektvoll gegenüber der Natur und deinen Mitmenschen. Ich bin mir sicher, dass die Natur es einem mit schönen Momenten danken wird und man so zu einem positiven Image des Angelsports beitragen kann.

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